AWIEW-Team auf der 8. Community Health Konferenz 2025

Vom 20. bis 21. November 2025 fand die 8. Community Health Konferenz (CHK) an der Hochschule Bochum statt. Auch in diesem Jahr präsentierte das Projekt-Team „Arbeiten – wie ich es will!“ (AWIEW) seine Ergebnisse in einer eigenen Session vor und diskutierte sie mit Fachpublikum und Interessierten.
Nach der Eröffnung der Session durch Daniel Krüger von der Sozialforschungsstelle der TU Dortmund, gaben Wolfram Willschrei, Co-Redakteur und Experte in eigener Sache, und Joline Düring vom Franz Sales Haus praxisnahe Einblicke in die berufliche Orientierung von Menschen mit Behinderungen. Sie zeigten, wie das BAI Orientierungslücken schließt und selbstbestimmte berufliche Entscheidungen ermöglicht.
Besonders eindrücklich war Wolfram Willschreis Erfahrungsbericht, in dem er schilderte, wie Praktika, berufliche Entscheidungen und spätere Wege stark von seinem Umfeld geprägt wurden – von Lehrkräften, Familie und Bekannte. Gleichzeitig verdeutlichte er, wie begrenzt seine Möglichkeiten waren, eigene Interessen auszuprobieren oder selbstbestimmte Wege zu wählen. Sein Bericht machte deutlich, wie wichtig gezielte Orientierungshilfen und unterstützende Instrumente wie das BAI sind, um Menschen mit Behinderung mehr Autonomie und Perspektiven im Arbeitsleben zu ermöglichen.
Das Social Design Team der Fachhochschule Münster, vertreten durch Diana Cürlis und Mara Vöcking, erläuterte die methodische Entwicklung des BAI. Sie berichteten von inklusiven Workshops, Tests mit Co-Designer:innen und der Gestaltung der Module, etwa des Berufsinteressen-Tests, und gaben Einblicke in die entstehenden visuellen und interaktiven Elemente.
Prof. Dr. Harald Mathis vom Fraunhofer-Institut für Angewandte Informationstechnik FIT präsentierte die technologische Umsetzung und den Einsatz KI-basierter Lösungen, z. B. ChatBots zur biographischen Datenerhebung, sowie Lösungsansätze zur Optimierung der Module.
Felix Fankhänel, Lisa Preissner und Dr. Ann Christin Schulz stellten Ergebnisse aus der Forschung zum Übergang von Menschen mit Behinderung in den allgemeinen Arbeitsmarkt vor. Sie beleuchteten Wissenslücken bei Unternehmen, bürokratische Hürden, Bedarfe der Zielgruppe sowie Faktoren für nachhaltige Beschäftigung. Außerdem flossen Erkenntnisse aus Embedded Research, Interviews, Fokusgruppen und Gruppendiskussionen mit Stakeholdern in die Analyse ein, um ein umfassendes Bild der Unterstützungsbedarfe und Rahmenbedingungen für die berufliche Teilhabe zu gewinnen.
Abschließend gab Dr. Ann Christin Schulz einen ersten Einblick in das Begleitmaterial für pädagogische Fachkräfte, das praktische Hinweise enthält, wie Inklusion im Arbeitsalltag gelingen kann.
Die Session zeigte eindrücklich, wie methodische, technologische und organisatorische Ansätze zusammenwirken müssen, um Menschen mit Behinderung bei der beruflichen Orientierung zu unterstützen. Co-Design, partizipative Prozesse und passgenaue Hilfsmittel ermöglichen informierte, selbstbestimmte Entscheidungen und fördern eine nachhaltige Integration in den Arbeitsmarkt.